Schulwoche 4

Schlagzeilen, Bilder & Fragen

Oct 10, 2025

Lesezeit

4 Min.

Von

Moritz Meister

Vorbei war es mit der Ruhe in der Villa Römerhalde in Zofingen: Die Jouschus kehrten zurück für Schulwoche vier. Nachdem wir die ersten Wochen in unseren Stammredaktionen verbringen durften, gab es am Montag, 6. Oktober, das erste Wiedersehen in der Villa. Doch nicht nur wir sorgten wieder für Bewegung auf der Römerhalde -- auch ein paar Ziegen waren zu Besuch und halfen Sämi, den Rasen in Schuss zu halten.

Nur der künftige Ping-Pong-Goat wird weiter gesucht.

Montag: Fotografie und Bildsprache mit Martin Müller

Zum Start in die Woche besuchte uns Martin Müller, Grafiker und Bildredaktor bei der Schweizer Landliebe. Er führte uns in die Welt der Fotografie und Illustration ein. Gemeinsam diskutierten wir, was ein gutes Bild eigentlich ausmacht: Wie wählt man das passende Motiv aus? Welche Kriterien sind entscheidend? Gibt es Regeln, die man beachten sollte? Und muss ein Bild immer ethisch vertretbar sein?

Bevor wir uns in die Mittagspause verabschiedeten, durften wir das Gelernte gleich anwenden: Unsere Aufgabe war es, bereits publizierten Fotos Schulnoten zu geben -- was zu durchaus unterschiedlichen Meinungen in der Klasse führte.

Am Nachmittag ging es praktisch weiter. In Kleingruppen bebilderten wir eine bereits erschienene Tages-Anzeiger-Ausgabe -- allerdings ohne die Originalfotos zu sehen. Gerade beim gemeinsamen Vergleich am Ende wurde deutlich, wie stark die Bildauswahl das Leseerlebnis beeinflussen kann und wie wichtig eine Bildredaktion für eine gelungene Zeitung ist.

Dienstag: Praxis mit Stefan Bohrer

Am Dienstag übernahm Stefan Bohrer und brachte uns Fotografie aus seiner Perspektive näher. Er erklärte, worauf es bei einem Fotoauftrag ankommt -- von der präzisen Beschriftung der Bilder bis hin zum Umgang mit der Kamera. Anschliessend konnten wir in Zweiergruppen oder einzeln unseren ersten eigenen Fotoauftrag umsetzen.

Nach dem Mittagessen präsentierten wir unsere Bilder im Plenum. Einige verborgene Fototalente kamen dabei zum Vorschein!

Da Smartphones heute oft die klassische Kamera ersetzen, richteten wir den Fokus am Nachmittag auf das Fotografieren mit dem Handy. In kleinen Gruppen entstanden tolle Porträts -- und zum Abschluss zeigte uns Stefan einige seiner eigenen Arbeiten. Spätestens beim Betrachten dieser Aufnahmen wurde klar: Trotz technologischem Fortschritt bleibt gute Fotografie eine Kunst.

Mittwoch: Die Kunst des Interviews

Zur Wochenmitte trafen wir uns im Pressehaus Stadelhofen, wo Schulleiter Peter Hossli den neuen Themenblock einleitete: Interviewführung. Gemeinsam besprachen wir die verschiedenen Formen journalistischer Gespräche und worin sich Recherchegespräche von Interviews unterscheiden.

In Zweiergruppen analysierten wir veröffentlichte Interviews -- und schnell zeigte sich, wie wichtig gute Vorbereitung und präzise Fragen sind, um ein wirklich starkes Gespräch zu führen.

Nach dem Mittagessen kam Andreas Wolfers erneut zu uns, um die über ihn verfassten Porträts zu besprechen. Mit viel Geduld und scharfem Blick gab er uns detailliertes Feedback.

Am Nachmittag kehrten wir zurück zum Interview-Thema. Peter zeigte uns, wie man starke Einstiegsfragen entwickelt, auf gute Fragen hinarbeitet und seine eigene Dramaturgie aufbaut. Anhand seiner eigenen Beispiele wurde klar: Ohne gründliche Vorbereitung kann kein gutes Interview entstehen.

Donnerstag: Interviewpraxis

Zurück in der Villa ging es am Donnerstag ans Eingemachte. Mit dem frisch erworbenen Wissen führten wir selbst Interviews mit Personen unserer Wahl -- und präsentierten sie am Nachmittag im Plenum. Das direkte Feedback aus der Gruppe half, den eigenen Stil zu reflektieren und zu verbessern.

Freitag: Blattmacherei mit Andreas Dietrich

Zum Abschluss der Woche besuchte uns Andreas Dietrich, Chefredaktor Print beim Blick. Er brachte uns das Thema Blattmacherei und die Welt des Printjournalismus näher.

Nach einem spannenden Einblick in seinen Werdegang zeigte er uns, wie Schlagzeilen entstehen -- und was sie stark oder schwach macht. In Dreiergruppen durften wir uns anschliessend eigene Ideen zum Thema Weihnachten ausdenken: Story, Titel und Aufmacher inklusive. Diese wurden im Plenum heiss diskutiert. Am Nachmittag ging es um die Kunst des Titelschreibens.

Was macht einen guten Titel aus? Welcher funktioniert wann am besten? In einem fiktiven Beispiel -- das geheim bleibt -- durften wir unsere eigenen Varianten entwickeln.

Und so war auch die vierte Schulwoche schon wieder vorbei -- prall gefüllt mit neuem Wissen, spannenden Begegnungen und ganz viel Praxis. Nun geht es für uns in den kommenden Wochen wieder in unseren Stammredaktionen weiter.

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8008 Zürich

Ringier Journalistenschule 2025©

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