Peter Hossli, Leiter der Ringier Journalistenschule, befragte Andreas Rüesch (NZZ), Franziska Egli und Sandro Brotz (SRF «Arena»), Zoé Baches («NZZ am Sonntag») und Cédric Schild (Izzy)

Seit 49 Jahren ist die Villa Römerhalde in Zofingen Heimat der Ringier Journalistenschule. Zum zweiten Mal fand dort am Sonntag das «Fest des Schweizer Journalismus» statt. Auf Einladung von Schulleiter Peter Hossli kamen Journalistinnen und Journalisten zahlreicher Schweizer Medienhäuser zusammen – darunter SRF, CH Media, Tamedia, NZZ, Nebelspalter, Ringier und Ringier Axel Springer.

Ziel des Anlasses sei es, die Branche zu vernetzen und über das zu sprechen, was den Journalismus einzigartig mache: «Gute Geschichten, gründliche Recherchen, spannende Projekte und Neugier», so Hossli. In vier kurzweiligen Gesprächen interviewte er Kolleginnen und Kollegen aus dem Berufsfeld.

Andreas Rüesch, Auslandredaktor bei der NZZ, schilderte, wie er über den Krieg in der Ukraine berichtet. Er erklärte, über welche Kanäle er sich informiert und wie er Open-Source-Intelligence nutzt, um Frontverläufe zu analysieren. Besonders gut gelesen würden Artikel über ukrainische Erfolge – gerade deshalb sei bei der Bewertung der Geschehnisse besondere Vorsicht geboten.

Franziska Egli und Sandro Brotz gewährten Einblicke in die Arbeit der SRF-«Arena», die sie als «nationalen Dorfplatz der Politik» beschrieben. Egli, Redaktionsleiterin, und Brotz, Moderator, sprachen über die Vorbereitung einer einzelnen Sendung, die Zusammenarbeit im Team und den redaktionellen Umgang mit dem Wahlherbst. Egli betonte: «Ich kann noch so gut recherchieren – am Schluss steht Sandro vor der Kamera und muss die Gäste führen.»

Zoé Baches, Redaktorin der «NZZ am Sonntag», berichtete über die mediale Begleitung der Zwangsfusion von Credit Suisse und UBS – ein Ereignis, das die Schweiz in diesem Jahr besonders bewegte. Auffällig sei gewesen, wie viele relevante Informationen zunächst in britischen und amerikanischen Medien erschienen seien. Sie selbst habe sich entschieden, vor allem hintergründige Analysen zu liefern. Besonders bei grossen Recherchen sei Teamarbeit zentral, sagte sie.

Cédric Schild, Schauspieler und Journalist, zeigte auf der Römerhalde einen Trailer seines neuesten Projekts für das Online-Magazin «Izzy»: einen Film über das Aufdecken von Enkeltrickbetrügern. Er sprach darüber, wie Journalismus mit frechen und humorvollen Mitteln seine Wirkung entfalten könne – und warum er journalistische Konventionen immer wieder hinterfrage.